Die Tage sind lang –

wenn man einsam ist.

Und einsam bin ich. So erklärt sich, warum mir mein Leben, in seiner lächerlichen, nutzlosen, mir unerklärlich schweren Weise so unerträglich lang erscheint. Tag für Tag. Seit Wochen, seit Monaten und Jahren. Ein fremder Hohn, langsamer alt zu werden, und schrecklich allein alt zu werden. So kommt es scheinbar, wie immerzu befürchtet, dass sich eine der großen Ängste meines Lebens in widerlicher, schleichender Wahrhaftigkeit erfüllt. 

Was hat ein Mensch wohl geleistet, solch eine Einsamkeit auferlegt zu bekommen. Was sagt man um es ihm zu erklären. 

Das hast du dir wahrlich verdient. Keinem sollte eine größere Ehre zu teil werden als dir. Denn du bist der Mensch, der Einzige, der seines Unterganges Schmied sein soll. Du hast es verdient, weil du der bist, der du nun mal sein willst; weil du der bist, zu dem wir dich machen; weil du der bist, der das erträgt. Für uns. Damit wir es nicht ertragen müssen. Weil du der bist, der nie ein Wort der Widerrede erklingen lässt; weil du der bist, der alles Leid im Stillen erträgt und seine schweren Tränen des Leidens nicht nach außen schleppt; weil du alles hinnimmst, ohne Kampf, was wir dir zusprechen und auferlegen. Weil du nun mal du bist.

Weil ich ich bin. Weil ich ich bin, ziehe ich mich still und bedingungslos zurück. Lege Waffen nieder, die ich nie zur Hand nahm, unterzeichne Kapitulationen, die ich nie gewollt habe, akzeptiere Niederlagen, die ich nie verstehen werde.  Angeschoßen, zerrissen, verletzt ohne zu bluten, verstecke ich mich im Schatten meiner Selbstzweifel und ertrage die auferlegte Ruhe. Und ja, alles ist ruhig um mich. Verdammt ruhig, weil ich der bin der ich nun mal bin. Weil ich hinnehme der zu sein zu dem man mich macht. Der, der schweigt und einsam leidet. Weil ich der bin, der die Schuld auf sich lädt, alles annimmt, was man ihm zuspricht um sich selbst davon freizusprechen. 

Keine Kraft, keine Zeit, keinen Willen. Denn wer will das schon. Die Last ist weg, die Schuld übertragen. Augen geradeaus, vorwärts Marsch. Aus den Augen aus dem Sinn, gleich nach Augen zu und durch. Bei mir sind die Augen auf, auch nachts. Weil die großen Fragen durch den Schatten schleichen. Diese schweren Warums und Wiesos, die vielen Womits. Die Augen sind auf, aber es ist ruhig um mich herum. Es ist und wird immer sein. Keine Kraft für Veränderung, keine Zeit zu klagen, keinen Willen zu essen. Und so bleibt ein Ausblick, ein kleiner. Briefe schreiben, Notizen erstellen, klären was zu klären ist. Und immer nur ein Ausblick, einer nur. Weil alles andere in einer Zukunft nicht weiter vorstellbar ist. Über Regeln hinweg, über Verstand und Vernunft. 

Ich scheine nun mal der zu sein, der ich bin, zu dem ich mich selbst gemacht habe. Allein und ungewollt. 

Warum das Leben…

… schwer ist und manchmal noch mehr!

Eine Frage, wie ein ungewolltes Kind in die Welt gesetzt. Geboren aus einer ekelhaften Vereinigung von Gedanken und in Frage gestellten Interpretationen. Ein Bastard, ein Krüppel. Aber, eine Frage. Eine, die mir in den letzten Monaten fortlaufend durchs Hirn schießt. Voller Wucht, ohne Vorwarnung wühlt sie sich aus meinem Magen hoch in meinen Kopf. Auf ihrem Weg schnürt sie mir noch kurz aber intensiv die Luft ab und hinterlässt ein paar Stiche im Herzen. Typische Kollateralschäden. Wenn schon, denn schon. Die Antwort – wenn nicht ich sie geben muss – eine leichte. „Das Leben ist nicht schwer, stell dich nicht so an, du spinnst doch, übertreib mal nicht, anderen geht es schlimmer, jeder ist seines Glückes eigener Schmied.“ Danke. In meinem Kopf tönen Dauerschleifen des Anzweifelns, des Interpretierens und Falschverstehens. Eine ständige Wiederholung der gleichen Gedanken, ohne Aussicht auf Entkommen. Und so vergeht Jahr um Jahr und es wird mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war… blablabla.

Also… warum ist es denn nun so schwer? Einbildung oder die grandiose Macht der Erfahrung? Okay, sind wir mal ehrlich: Es ist nicht durchgehend schwer, auch nicht jeden Tag den ganzen Tag und erst recht nicht im Schlaf. Sollte man meinen. Zähneputzen ist easy, Müll wegbringen ebenso und generell am Leben bleiben sollte auch machbar sein – dann, wenn man nichts vermisst oder einfach abgrundtief dämlich ist. Glaube ich. Aber diese ganzen Leerräume zwischendrin, die Wimpernschläge in der Zeit, der Moment, in dem man tief Luft holt, die Stunden, in denen man versucht in den Schlaf zu finden. Diese ganzen googolplex vielen Momente zum Kopfzerbrechen, zum Nachdenken, genau da wird das Leben schwer. Sobald ein Gedanke ins Wanken gerät und eine Kette von Interpretationen mit sich reißt. Just in dieser 100stel Sekunde fängt mein Kopf an zu arbeiten. Durchdenkt Erlebnisse und analysiert jede Silbe. Hinterfragt Worte, zerpflückt Synonyme und reißt das bisschen vorhandene Vertrauen in winzig kleine Fetzen. Bye bye. Du weißt doch, dass man dich kaum vermisst, schon nach Tagen vergisst. Also gib doch endlich auf. Sei dämlich oder hör schlichtweg auf etwas zu vermissen. Das wäre ja einfach, aber fragt mich einer warum ich so bin, bleib ich stumm, denn die Antwort darauf fällt mir schwer… und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war…

N8ausflug

Und wenn es dunkler wird und ruhiger in der Welt, tönt es in meiner um so lauter. Vielleicht kennt das auch jemand von euch. Im Bett liegen und einfach schnell einschlafen wollen, doch die Gedanken sind frei… freier… losgelöst. Sie schießen durch den Kopf, ohne Halt. Ab und an leuchtet ein Moment ganz hell auf, kurz bevor er wieder Fahrt aufnimmt und davon zieht, nicht, ohne ein Gefühl zu hinterlassen. Ein leichtes, wären es allesamt gute Gefühle, die scheinbar tonnenschwer in meinem Magen liegen. Aber so wie das Leben ganz und gar kein Ponyhof ist, so ist es klar, dass das Leben kein leichtes ist.

Still und sacht zieht Sie auf; einsam, dunkle, kalte Nacht.

Statt Sand hatte ich

Regen in den Schuhen.
Nun weiß ich, dass es in Stuttgart auch regnen kann, so richtig regnen, zum Durchweichen geeigneter Regen, insofern man mit dem Rad unterwegs ist.
Ja, und das war ich heute, mit Führung sogar.

Außer Regen in Cannstatt habe ich heute auch die fantastische Königstraße gesehen. So ein Bummel beruhigt die Seele, auch ohne Einkäufe, vorerst! ; )
Heute habe ich erstmal das Angebot geprüft und für gut befunden.

Vielleicht kann ich mich in Stuttgart doch wohlfühlen, irgendwann.

Verloren…

… die Zeit, nur die Erinnerung nicht.

Kommt es euch auch so vor, als würde sich die Welt um euch immer schneller drehen? Die Wochen ziehen dahin, als überspringe man stillschweigend, unwissend unzählige Tage. Monat um Monat vergeht, rückblickend jedoch ereignislos, nicht der Rede Wert.
Ich schreibe immer weniger, es gibt einfach nichts zu erzählen. Es ergibt sich kaum etwas.

Eine Neuigkeit gibt es, New York steht nun endgültig fest. Heute habe ich die Buchungsunterlagen im Briefkasten gehabt. 🙂 So ganz realisieren kann ich es nicht, da die Zeit bis dahin noch so lang erscheint, was auch ganz gut ist. ^^
Es ist jedoch schon abgemacht, dass ich mit meinem Lehrer um die Häuser ziehen werde… 😉
Von der Arbeit kann ich nichts Neues berichten. Der Spaß ist da und gefördert werde ich ungemein. Momentan darf ich eine Konzeption für eine Modenschau machen, die im Juli bei uns im Hause sein wird.
Was soll ich sonst groß erzählen?
Max ist wieder da, noch ein Indiz, dass die Zeit schnell vergeht. 10 Monate war er in den USA. Krass, krass… Genau so schnell vergingen die 9 Monate für mein Patentöchterlein, welches nun bald das Licht dieser Welt erblicken wird, ihren Eltern unzählige schlaflose Nächte bereitend. Mein Mitgefühl sei euch gewiss. *g*
Eine Buchempfehlung möchte ich noch geben. Die Geschichte der Liebe von Nicole Krauss, die Frau von Jonathan Safran Foer. Ein Buch, dass man gelesen haben muss. Einfach umwerfend genial geschrieben!

Danke, Turamarth, für den gestrigen Abend!!!

currently listening to: L’Âme Immortelle – Bleib –

Über Mir Die Sterne…

… und ich wünsche mir mein Leben als Geschichte. Nicht tatsächlich stattfindend, nur erzählt und aufgeschrieben. Weniger ereignisreich, keine Wolken, kein Sturm.
Doch ist er da… immer allgegenwärtig, bis hin zu orkanartigen Bewegungen. Wellengang… auf und ab, auf und ab, auf und ab. Ein kleines Boot tänzelt oben auf den Spitzen, droht unterzugehen. Auf und ab, auf und ab, auf und ab.