Warum das Leben…

… schwer ist und manchmal noch mehr!

Eine Frage, wie ein ungewolltes Kind in die Welt gesetzt. Geboren aus einer ekelhaften Vereinigung von Gedanken und in Frage gestellten Interpretationen. Ein Bastard, ein Krüppel. Aber, eine Frage. Eine, die mir in den letzten Monaten fortlaufend durchs Hirn schießt. Voller Wucht, ohne Vorwarnung wühlt sie sich aus meinem Magen hoch in meinen Kopf. Auf ihrem Weg schnürt sie mir noch kurz aber intensiv die Luft ab und hinterlässt ein paar Stiche im Herzen. Typische Kollateralschäden. Wenn schon, denn schon. Die Antwort – wenn nicht ich sie geben muss – eine leichte. „Das Leben ist nicht schwer, stell dich nicht so an, du spinnst doch, übertreib mal nicht, anderen geht es schlimmer, jeder ist seines Glückes eigener Schmied.“ Danke. In meinem Kopf tönen Dauerschleifen des Anzweifelns, des Interpretierens und Falschverstehens. Eine ständige Wiederholung der gleichen Gedanken, ohne Aussicht auf Entkommen. Und so vergeht Jahr um Jahr und es wird mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war… blablabla.

Also… warum ist es denn nun so schwer? Einbildung oder die grandiose Macht der Erfahrung? Okay, sind wir mal ehrlich: Es ist nicht durchgehend schwer, auch nicht jeden Tag den ganzen Tag und erst recht nicht im Schlaf. Sollte man meinen. Zähneputzen ist easy, Müll wegbringen ebenso und generell am Leben bleiben sollte auch machbar sein – dann, wenn man nichts vermisst oder einfach abgrundtief dämlich ist. Glaube ich. Aber diese ganzen Leerräume zwischendrin, die Wimpernschläge in der Zeit, der Moment, in dem man tief Luft holt, die Stunden, in denen man versucht in den Schlaf zu finden. Diese ganzen googolplex vielen Momente zum Kopfzerbrechen, zum Nachdenken, genau da wird das Leben schwer. Sobald ein Gedanke ins Wanken gerät und eine Kette von Interpretationen mit sich reißt. Just in dieser 100stel Sekunde fängt mein Kopf an zu arbeiten. Durchdenkt Erlebnisse und analysiert jede Silbe. Hinterfragt Worte, zerpflückt Synonyme und reißt das bisschen vorhandene Vertrauen in winzig kleine Fetzen. Bye bye. Du weißt doch, dass man dich kaum vermisst, schon nach Tagen vergisst. Also gib doch endlich auf. Sei dämlich oder hör schlichtweg auf etwas zu vermissen. Das wäre ja einfach, aber fragt mich einer warum ich so bin, bleib ich stumm, denn die Antwort darauf fällt mir schwer… und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war…

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