Zukünftig nichts sagend…

Definitiv ist Schweigen ein extrem krasses Edelmetall.
Das wusste ich früher schon, habe es nur gelegentlich mal aus den Augen verloren. Zum Glück gibt es immer wieder Begebenheiten, Gespräche oder Situationen, die einen, praktisch mit der Holzhammer-Methode, zurück auf den harten Boden nackten Tatsachen holen. Ob ich dafür groß danke rufen möchte, kann ich nicht sicher sagen. Ich glaube nicht.

Letztlich ist es aber immer so, bzw. sollte es immer so sein, dass man aus begangenen Fehlern lernt. Theoretisch. So lernt man vielleicht damit umzugehen oder erinnert sich an „alte“ Prinzipien, die für Ruhe gesorgt haben, indirekt. Was Erfahrung jedoch nicht wet macht, schafft auch Erkenntnis nicht. Zum Beispiel den Aufprall auf eben jenen stahlharten Boden der Tatsachen zu ignorieren.

Da kreist man irgendwo zwischen Wolken und Himmel und plötzlich geht es im freien Fall, gefühlt mit Überlichtgeschwindigkeit geradewegs nach unten. Ohne Fallschirm, versteht sich. Und dann Bäääm. Aufprall. Schmerz. Unwohlsein. Bis man realisiert hat was passiert ist, ist der Grund schon fast verschwunden. Man rafft sich auf und grübelt angestrengt woran es wohl gelegen haben mag. Bis es einem dann wieder einfällt. Natürlich, nicht Reden sondern Schweigen war diese Tugend die in unvorstellbarem Wert aufgewogen wird. Dann wird der Absturz aus luftiger Höhe wohl darin begründet sein. Zu viel von sich preisgegeben. Zu viel erzählt. Zu viel Müll abgeladen. Müll? Moment mal! Unter Müll verstehe ich nicht mehr benötigte Überreste. Wie kann es sein, dass Dinge die mich beschäftigen, unnützer Abfall sein sollen? Nein, da läuft doch was falsch! Gedanken, Sorgen, ja vielleicht auch Ängste sind doch absolut kein Müll?! Nicht mal seelischer, oder? Scheinbar sieht das nicht jeder so. Manch einer fühlt sich wohl doch als seelische Müllhalde. Gedanklich ist dieser Begriff unvorstellbar, ausgesprochen dann eher spitz wie ein Messer. Bereit schmerzlichst alte Erinnerungen heraus zu kitzeln.

Mit diesen Erinnerungen im Kopf, blickt man kurz nach oben, verdrückt eine Träne und „geht“ dann eben statt zu schweben. Man steckt die Kopfhörer ein und lauscht angestrengt der eigenen inneren Stimme die eindringlich Schweigen, Schweigen, Schweigen flüstert.

Und trotzdem, seelischer Müll existiert einfach nicht.